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Vilstalwanderweg

Ca. 89 km, Markierung blaues Schrägkreuz auf weißem Feld

Vilsquelle – Freihung – Vilseck – Schlicht – Hahnbach – Amberg - Ensdorf - Vilshofen - Schmidmühlen - Kallmünz

Der Weg erschließt das Vilstal von der Quelle bis zur Mündung der Vils.
Der OWV betreut den Weg von der Quelle bis Amberg.

Informationen zur Region erhalten Sie in den Rathäusern von Vilseck, Hahnbach oder Amberg oder über das Landratsamt Amberg-Sulzbach, 92224 Amberg, Tel. 09621/390.

Eine mögliche Etappeneinteilung mag jeder selbst an Hand der beigefügten Entfernungstabelle mit Angaben zu Übernachtungsgelegenheiten treffen.

Karten:
UK 50-14 und UK 50-19 des Bayer. Landesamtes für Vermessung und Geoinformation

Stand: Dezember 2015

Wegbeschreibung

Die Vils entspringt in Kleinschönbrunn, das an der Straße Hirschau – Vilseck liegt. Die Quelle erweckt den Eindruck einer Karstquelle und man findet sie unter der Straße, die zur Ortsmitte führt. Sie ist gefasst und führt immer klares Wasser, das von der Landwirtschaft im Ort unbeeinträchtigt erscheint. Das Bächlein fließt von hier aus über Seugast bis Freihung nach Norden, später dann nach Westen und ab Frauenbrunn über Vilseck nach Amberg und bis zur Mündung in die Naab in Kallmünz vorwiegend nach Süden.

Unser Weg, markiert mit blauem Schrägkreuz auf weißem Feld, beginnt unmittelbar an der Quelle. Bis Seugast hält er sich auf einem Feld- und Waldweg meist am Bach entlang. Vom Sportplatz Seugast bis zur Abzweigung nach Weickenricht führt er neben der B 299 her. Wo der Wallenstein-Tilly-Weg (markiert mit rotem Schrägkreuz) die B 299 kreuzt, biegt unser Weg nach links ab und führt zur Marienkirche. Diese lässt er links und bringt den Wanderer auf eine Anhöhe, die einen schönen Ausblick auf Freihung und nach rechts über Seugast und Weickenricht hinweg zum Aussichtsturm auf dem Rödlas gewährt.
Ein Stück geht es am Waldrand entlang, dann folgt eine längere Waldstrecke, die auch die Straße Freihung – Vilseck quert und die in das Naturschutzgebiet „Vilsecker Mulde“ führt. Der Wanderer verhalte sich als Naturschützer und zolle Flora und Fauna Respekt.
Bei einem Bildbaum verlassen wir den Wald und kommen auf den Leinschlag. In der Mitte des vorigen Jahrhunderts wurde hier noch der Leinhof bewirtschaftet. Die Namen gehen offenbar auf eine Leinölmühle zurück, die es hier früher gab.
Am westlichen Ende des Leinschlags wendet sich unser Weg nach rechts, quert die Vils und führt ein Stück naturbelassen nach Norden, bis er auf einen befestigten Weg trifft, dem er nach links folgt. Wir kommen wieder ein Stück durch Wald. Wo dieser aufhört, queren wir die Frankenohe. Sie trägt zur Stärkung der Vils bei.
Die Vilsecker Mulde gilt auch als großes Reservat für Trinkwasser. Bohrstellen am Weg lassen die kommunale Beobachtung von Wasserstand und –qualität zu.
Wir treffen auf eine Straße, die von rechts her aus dem Truppenübungsplatz kommt und folgen ihr nach links. Mit ihr queren wir die Vils erneut und kommen nach Triebweg. Mit der Straße nach Gressenwöhr biegen wir dort nach rechts ab, folgen ihr aber nur etwa 30 m und biegen dann zweimal nach links ab. Ein Feldweg bringt uns hinauf auf die Höh und zur Bergkirche („Kreuzerhöhungskirche“, Wallfahrtskirche). Wir genießen die Aussicht: Über Triebweg hinweg sieht man im Norden Waldgelände vom Truppen-Übungsplatz. Das Wäldchen links davon auf unserm Höhenrücken verbirgt Häuser von Drechselberg. Gleich links daneben sieht man in der Ferne 3 Berge. Sie gibt es östlich von Auerbach und sie bilden den Anfang eines nach links sichtbaren Höhenzugs, der sich über mehr als 30 Grad hinzieht und bei Königstein auch den Ossinger (651 m) erreicht. Über diesen Höhenzug verläuft. die Europäische Hauptwasserscheide. Im Süden liegt die Stadt Vilseck.
Wir folgen der Lindenallee abwärts und kommen an einen Straßenkreisel. Ein Fuß- und Radweg bringt uns rechts vorbei. Dabei queren wir das Sträßchen nach Frauenbrunn und schließlich die St 6122, die zur B 85 führt. Etwa 130 m weiter in Richtung Vilseck führt unsere Markierung nach rechts weg und zur Vils hin. Ab hier wird unser Wanderweg zum „Kunstpfad“ entlang der renaturierten Vils: Eine Aussichtsplattform links im Schilfgürtel ist für Vogelbeobachtumg im Frühjahr wichtig. Der Fluss und unser Weg schlängeln und machen eine Schleife nach links. Ein Pavillon, ein Granitstein „Matterhorn“, ein Fisch aus Kalkstein und „Flussgeister“ aus Eichenholz interstreichen den Kunstpfad. Nach rechts gibt es einen Steg über die Vils, links ein Kneippbecken. Ein Fitness-Parcour durch die „Flussaue“ bringt uns auf die Bahnhofstraße.
Den Stadtkern haben wir dabei links gelassen. Die Markierung rotes T zeigt hier aber einen Abstecher (350 m) zum Rathaus.
Der Name „Vilseck“ geht auf „Egg (=Burg) an der Vils“ zurück. Gemeint ist die alte Burg Dagestein. Sie ist heute noch vorhanden und bildet die älteste Wehranlage der Stadt. Die Siedlung um die Burg wurde später befestigt und diente dem Schutz des Verkehrs auf der Reichsstraße Nürnberg – Eger. Im Jahre 1008 kam die Burg als Schenkung Kaiser Heinrichs II. an das Bistum Bamberg und als dessen Lehen später in die Hände der Grafen von Sulzbach, noch später an die Staufer und an die Wittelsbacher und erst im Jahre 1802 endgültig an Bayern. Im 30jährigen Krieg wütete neben Hungersnöten, Brand, Plünderung und Metzelei der Soldaten auch der Schwarze Tod, die Pest. Im August 1634 starben daran 272 Menschen.
Ins 19. Jahrhundert führt uns das Wünnenberghaus von 1598 mit dem sog. „Lola-Montez-Erker“, hinter dem nach örtlicher Überlieferung die Vertraute König Ludwigs I. 1848 auf ihrer Flucht nach Amerika mit dem Türmersohn Elias Peißner übernachtet haben soll.
Die katholische Stadtpfarrkirche St. Ägidius ist auch von der Innenausstattung her interessant. Der frühere sechsteilige gotische Flügelaltar ist jetzt bei einem Seitenaltar im barocken Kirchenschiff angebracht. Die geschnitzten Reliefs aus dem Marienleben werden der Albrecht-Dürer-Schule zugeschrieben.
Die Großgemeinde Vilseck zählt heute knapp 6500 Einwohner. Sie hat Bahnanschluss nach Weiden und Nürnberg und Busanschluss nach Amberg und Sulzbach-Rosenberg und es kann Wanderer vielseitig bewirten oder beherbergen. So ist es als Ausgangs- oder Endpunkt von Wandertouren gut geeignet.
Durch Vilseck kommt auch der Wallenstein-Tilly-Weg, markiert mit rotem Schrägkreuz. Er findet im Westen Anschluss an die Wege des FAV bei Königstein und er führt im Osten bis nach Tillyschanz an der tschechischen Grenze bei Eslarn. Außerdem gibt es den mit rotem Kreuz markierten Weg, der von Vilseck über Adlholz und Gebenbach nach Amberg führt, und weitere örtliche Wege.

Unser Weg führt mit der Bahnhofstraße über die Vils. Nach der Brücke biegen wir nach links ein, folgen etwa 200 m der Straße und nehmen dann einen Steig, der uns an der Bahn entlang nach Schlicht bringt. Dort wechseln wir auf die linke Flussseite und bei der nächsten Brücke wieder auf die rechte. Mit der Straße nach Wickenricht kommen wir unter der Bahn hindurch. Auf dem Nürnberger Weg verlassen wir Schlicht.
An einer Gabelung wendet sich der Wallenstein-Tilly-Weg nach rechts. Unser Weg führt eher geradeaus und an der Bahn entlang. Wir kommen an einem ehemaligen Kalkofen vorbei und bleiben weiter an der Bahn. Ein Waldweg bringt uns schließlich nach links an die Vils hinunter. Die Bahn wechselt hier erst einmal die Flussseite. Es folgt das Feuchtgebiet Teufelslochleite. Ein Fuhrweg bringt uns leicht bergan aus dem Wald. Von rechts kommt die Straße von Unterweißenbach. Ihr folgen wir ein paar Meter nach links, wenden uns aber vor der Bahn – sie hat schon wieder gewechselt – nach rechts. Erst bleibt der Wald rechts, dann geht es durch Wald. Im Bogen nach links kommen wir unter der Bahn hindurch und über die Straße und die Vils. Bei der nächsten Abzweigung in Gumpenhof halten wir uns rechts. Ein Flurbereinigungsweg mit zwei betonierten Fahrstreifen, dazwischen Schotter mit spärlichem Bewuchs, bringt uns im Tal entlang zwischen Wiesen und Feldern hindurch nach Heroldsmühle. Dort führt der Weg am Ortsende aufwärts und wir erreichen einen Aussichtspunkt: Im Südosten erkennen wir den Turm der Kirche am Kreuzberg und im Süden erst einmal die Kirche von Hahnbach, links davon die Kirche vom Maria-Hilf-Berg bei Amberg. Rechts von Hahnbach sieht man den Erzberg bei Amberg, weiter rechts den Annaberg bei Sulzbach und im Südwesten den Dürren Berg (532 m) mit Rummersricht davor. Im Westen vor uns im Tal liegt Schönlind mit den Lehmgruben und dem Ziegelwerk. Wer ein Fernglas zur Verfügung hat, kann vielleicht auch rechts der Hahnbacher Kirche zwischen Baumwipfeln die Turmspitze der Kirche auf dem Frohnberg erkennen.
Wieder abwärts gelangen wir nach Irlbach. Wir treffen auf die AS 5 und müssen ihr leider ein Stück nach rechts folgen. Nach der Vilsbrücke biegen wir nach links ab. Ein Teersträßchen bringt uns meist am Wald entlang südwärts auf eine Anhöhe. Von hier aus hat man einen schönen Blick auf die Mäander der Vils im Tal. Ein Feldweg bringt uns in den westlichen Ortsteil von Süß. Die Straße nach Iber benutzen wir nur kurz und wenden uns nach links. Bei den Weihern queren wir den Furthbach und folgen ihm und dann der Vils. Auf einem Steg queren wir unseren Leitfluss. In Hahnbach kreuzen wir die B 14 und mit ihr den Wanderweg in Erinnerung an die Goldene Straße, markiert mit rotem Wappen auf weißem Grund.
1121 erstmals genannt entwickelte sich der Ort zum Markt an der Goldenen Straße. Zwei heute noch vorhandene Tore erinnern an mittelalterliche Befestigung. Schlimme Zeiten waren die Pestepidemie 1582 und der Dreißigjährige Krieg. Ein bedeutendes Bauwerk ist die spätgotische Pfarrkirche St. Jakob. Ein alter Taufstein zeigt die Jahreszahl 1556. Heute zählt Hahnbach gut 5200 Einwohner. Es ist wirtschaftliches Zentrum für sein Umfeld. In Hahnbach und den eingemeindeten Dörfern gibt es noch 46 Vollerwerbslandwirte. Mit Gebenbach besteht eine Verwaltungsgemeinschaft. Es gibt Busanschluss in alle vier Haupthimmelsrichtungen.

Der Wanderer verlässt Hahnbach durch das Amberger Tor mit dem Storchennest obenauf und gewinnt über die Austraße und deren Verlängerung einen geteerten Flurbereinigungsweg. Dieser bringt ihn in die Nähe der Vils und weiter nach Kümmersbuch. Dort biegt er nach rechts ab und folgt der Straße in Richtung Frohnberg. Dabei wechselt er auf die andere Flussseite hinüber. Auf der folgenden freien Fläche gibt es eine Stelle auf der Straße, von der aus man die Turmspitze der Kirche auf dem Frohnberg sehen kann.
Am folgenden Waldrand springt der Wanderweg von der Straße weg auf einen neuen Flurbereinigungsweg, der leider auch geteert ist. Er führt zwischen Getreidefeldern und Wiesen durch die Vilsauen. Naturbelassene Biotope werden von Mädesüß beherrscht. Bei Kötzersricht bietet eine Vilsbrücke erneuten Übergang an. Wir verschmähen ihn und bleiben rechts des Flusses. Beim Laubhof halten wir uns geradeaus. In Altmannshof orientieren wir uns mit den Straßenschildern in Richtung Amberg. Dabei unterqueren wir die aus Sulzbach kommende Bahnlinie und kreuzen anschließend die Straße nach Traßlberg. Wanderweg, Straße und Bahnlinie verlaufen jetzt bis Traßlberg parallel nebeneinander.
In Traßlberg biegen wir nach links ab, unterqueren die Bahnlinie erneut und folgen dem geschotterten Flurbereinigungsweg nach rechts. Er führt auf eine Talenge zu: Von rechts her kommt der Höhenzug des Erzbergs und links oben grüßt der Kirchturm auf dem Maria-Hilf-Berg. Westlich Schweighof versetzt sich unser Wanderweg einmal 20 m nach rechts. Bei Neumühle kreuzt er die Straße nach Witzlhof. Wir gehen jetzt wieder auf Teer. Rechts ist ein Schlackenberg der Luitpoldhütte, links sind Schrebergärten. Auf einer Brücke kommen wir über die Bahngleise und folgen der Sulzbacher Straße nach Amberg hinein. Beim Druckhaus Frischmann empfiehlt sich ein Blick in den Hinterhof mit dem ehemaligen Eingang zum Theresienstollen des Erzberges. Wir unterqueren die Umgehungsstraße. Gleich unter der Brücke beginnt rechts ein Steig, der über Stufen steil hinauf auf eine Hochfläche führt, auf der auch ein Sender steht. Von einigen Stellen hat man schöne Aussicht: Der Blick schweift zum Gegenhang der Talenge, halbrechts zum Maria-Hilf-Berg und rechts zur Stadt, aber auch halblinks in die Vilsauen.
Über die Ludwigsstraße und den Burgstallweg kommen wir in die Sulzbacher Straße zurück. Wir kreuzen den Pfalzgrafenring und stehen vor dem Vilstor.
Amberg ist 1034 erstmals urkundlich erwähnt und hat neben einem steten Wachstum auch Kriege und Pestzeiten erlebt. Heute vereinigt das Oberzentrum mittelalterliche Schönheit mit moderner Baukunst.
Der Bergbau, der der Stadt in der Vergangenheit Bekanntheit und Reichtum brachte, ist seit längerem eingestellt. An frühere Bedeutung erinnert das Kurfüstliche Schloss im Zentrum des „Eis“, wie der mittelalterliche Kern genannt wird. Mehrere Kirchen, deren prunkvolle Ausstattung den Kunstkenner erfreuen, laden den Wanderer zu innerer Einkehr und zum Verweilen im Gebet ein. Das historische Rathaus am Marktplatz ist auch heute noch Verwaltungszentrum und Sehenswürdigkeit.
In der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts hat sich Amberg zur Industriestadt gewandelt: Die Firma Siemens hat sich im Süden der Stadt angesiedelt. Die Fachhochschule mit dem Bereich Technik bekräftigt den Ruf Ambergs als Schulstadt. Die Landesgartenschau verwandelte 1996 den Süden der Stadt in eine von Meisterhand gestaltete Landschaft.

Der mit blauem Schrägkreuz markierte Wanderweg Teil II folgt ab dem Wingershofer Tor und weiter nach Süden der Vils bis zu deren Mündung in Kallmünz in die Naab, die Betreuung dieses Wegabschnitts obliegt jedoch nicht dem OWV.

Entfernungstabelle

Stand Januar 2016

Ort km km  
Kleinschönbrunn, Vilsquelle 0, 0 43, 9 H
Seugast 2, 9 41, 0 E, G, H
St2166 5, 2 38, 7  
Vilsbrücke beim Leinschlag 8, 6 35, 3  
Triebweg 12, 4 31, 5 H
Kreisverkehr 13, 6 30, 3  
Vilseck/Bahnhofstraße 15, 4 28, 5 E, G, Ü, H, B
Schlicht/St. Nepomuk 16, 4 27, 5 E, G, Ü, H
Kalkofen 17, 9 26, 0  
Gumpenhof 20, 6 23, 3 H
Heroldsmühle 22, 3 21, 6 H
Irlbach 24, 3 19, 6 H
beiSüß 26, 8 17, 1 H
Hahnbach/Hauptstraße 29, 7 14, 0 E, G, Ü, H
Kümmersbuch 32, 3 11, 6 H
Laubhof 35, 1 8, 8 H
Altmannshof 37, 1 6, 8 H
Traßlberg/Bahn 38, 8 5, 1 H
Ammersricht/Bahn 41, 9 2, 0 H
B299 42, 5 1, 4  
Amberg/Vilstor 43, 9 0, 0 E, G, Ü, H, B

E: Einkehrmöglichkeit
G: Geschäft mit Wanderverpflegung
Ü: Übernachtungsmöglichkeit
B: Bahnanschluss
H: Bushaltestelle
Klammer bedeutet bis 1 km

Einkehr & Übernachtungsmöglichkeiten

Weitere Informationen, insbesondere zu Übernachtungsmöglichkeiten, erhalten Sie bei folgenden Tourismuszentren: 
Stadt Amberg, Tel. 09621 / 10239
Landratsamt Amberg/Sulzbach, Tel. 09621 / 390
Landratsamt Neustadt/Waldnaab, Tel. 09602 / 791050
sowie im Internet: www.oberpfaelzerwald.de