Im Schnee rund um den Kegel des Vulkans Eisenbühl

Eisregen hatten wir nicht mehr. Es war fast trocken, aber auf dem Weg zum Vulkan Eisenbühl auf der tschechischen Seite, wurde es ein wenig matschig. Eva Ristl, Vorsitzende des Zweigvereins Neualbenreuth führte uns frohgemut durch den Schnee und erzählte uns anhand der Marterln am Weg, Geschichten aus der Fraisch. Und wir alle zwölf, Waldvereinsmitglieder und Gäste, stapften gerne mit. Am Vulkan Eisenbühl nahm uns die Winterstimmung gefangen. Besonders eindrucksvoll war die Umrundung des Vulkanskraters im Schnee. Eva demonstrierte den Geruch des Lavas an den Schlackensteinen. So beweglich waren wir anderen nicht. Wir begnügten uns mit Zuschauen und Reiben am Stein. Und richtig, es roch wirklich nach Vulkan! Und das, obwohl der Ausbruch schon 300 000 Jahre zurückliegt!

Zurück in „Alwarat“ erzählte Mesner und Kirchenpfleger Wolfgang Plonner die Geschichte des Fraischen Doms, der komplett auf Egerer Grund gebaut wurde, damit die Waldsassner Stiftsherren nicht mitreden durften. Daher auch die Ausrichtung der Kirche nach Nord-Süd. Die Begriffe Fraisch und gemengtes Neualbenreuth klärten wir auch. Neualbenreuth ist eine der Ortschaften, in denen Bürger der Freien Reichsstadt Eger und dem Stift Waldsassen wohnten, daher gemengt. Ab 1591, nach dem Fraischrezess, Fraisch bedeutet Gerichtsbarkeit, wechselte diese jedes Jahr und bedeutete für die Bürger, Geld wechseln, Fahnen tauschen, Kalender ändern und die Gesinnung auf den jeweiligen Herren einstellen. Erst 1862 kam Neualbenreuth durch den Wiener Staatsvertrag zu Bayern und die Wechselfraisch endete.

Anschließend wärmten wir uns bei Kaffee und Kuchen auf und flanierten auf dem sehenswerten, romantischen Handwerkermarkt, der auch eine Besichtigung der alten Egerländer Fachwerkhäuser mit einschloss.

Und nochmals ein herzliches Dankeschön an Eva und Wolfgang für die Führung und Unterstützung!

Ursa Versch

Hauptwanderwartin OWV

DWV-Wanderführerin/Zertifizierte Natur- und Landschaftsführerin

Fotos: U. Versch ©