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Rundwanderweg des Marktes Luhe-Wildenau

Markierung: rote Kreisscheibe auf weißem Rechteck
Länge: ca. 13 km
Start: Bahnhof Luhe/Forst
alternativ: Bahnhof Oberwildenau,
Neudorf Ortsmitte, Luhe
Karte: Fritsch-Karte Nr.73,
UK 50-14 des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation

Der Weg verbindet die drei Gemeindeteile Luhe, Oberwildenau und Neudorf der Marktgemeinde Luhe-Wildenau und verläuft zum größten Teil auf unbefestigten Wald- und Wiesenwegen. Er kann auch in entgegengesetzter Richtung begangen werden.

Wegbeschreibung

Nachdem der Wanderweg der Marktgemeinde Luhe-Wildenau ein Rundwanderweg ist, kann man ihn grundsätzlich überall beginnen oder beenden. Wir beginnen am Bahnhof Luhe/Forst, wo es einen kleinen Pendlerparkpkatz jenseits der Straße gibt. Dort finden wir die erste Markierung (Trafo-Haus), der wir leicht bergab Richtung Norden folgen. Der Weg verläuft die nächsten 2 km immer zwischen der Bahnlinie Regensburg/Weiden (seit 1863 in Betrieb) und der Naab. Bald unterqueren wir die Autobahn A93 und genießen unten im Tal die Einsamkeit. Immer wieder verraten uns angenagte und umgefallene Bäume, dass hier der Biber eifrig am Werk ist. Die Naab fließt uns ruhig entgegen, sie hat sich erst einige 100m flussaufwärts aus der Haidenaab (von Westen her kommend) und der Waldnaab (von Norden her) zur ihrer jetzigen Größe vereinigt und trägt erst seitdem den Namen „Naab“. Kurz vor Erreichen des Ortes Oberwildenau steigt der Weg leicht an, wir ersteigen sozusagen eine eiszeitliche Terrasse der Naab. Das Auengebiet der Naab war bis in das späte Mittelalter ein unwegsames, sumpfiges Gebiet, daher wohl auch der Name „Wilde Au“. Beim Bahnhof unterqueren wir die Bahnlinie, wenden uns nach links und biegen nach dem Passieren des neuen Rathauses der Marktgemeinde Luhe-Wildenau in die Schwalbenstraße ein, der wir geradeaus folgen. Am Straßenende tauchen wir auf einem schmalen Weglein in den Kiefernwald ein, der schon den sandigen Untergrund ankündigt. Kurz darauf durchqueren wir eine ehemalige Sandgrube und wandern leicht bergan Richtung Golfplatz Schwanhof. Beim Austritt aus dem Wald (Pferde-Koppel, Marterl) lädt eine Bank zur Rast ein, hier kann man die Aussicht auf Oberwildenau genießen. Wir wenden uns nach links, gehen ca. 100m der Straße entlang, überqueren sie und biegen in den Feldweg gegenüber ein, der zwischen Golfplatz und Koppel verläuft und folgen dem Weg geradeaus (evtl. geschlossene Schranke ignorieren). Der Golfplatz Schwanhof, der seit 1994 besteht, wurde bereits mehrfach ausgezeichnet und bietet einen 18 Loch-Championship Course. Hier aus Sicherheitsgründen keinesfalls den Weg verlassen und am Rand der Anlage halten, bis die Markierung rechts an einem Weiher von der Golfanlage wegführt. Schon von Weitem sieht man die alten, prachtvollen Eichen der alten Rodungsinsel Forsthof, welche noch vor einem halben Jahrhundert nur durch einen Waldweg zu erreichen war. Entlang der Eichenallee gehen wir hinter den beiden Anwesen vorbei und folgen dem Feldweg leicht bergab zur Gemeindeverbindungsstraße nach Kohlberg. Dieser müssen wir nun ca. 600m folgen, gehen an der Straßenkreuzung (Gelpertsricht) geradeaus weiter und biegen kurz nach dem Neumeierhof links in den Feldweg ein, hier dem Hauptweg entlang des Tals folgen. Beim Erreichen des Waldrandes haben wir nun die Möglichkeit, einen Abstecher (Markierung: rotes „H“, einfach ca.400m) zu einem Hügelgrab aus der Eisenzeit (ca. 600 J.v.Chr.) zu machen, welches 1955 vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege ausgegraben wurde. Der große Steinhügel ist mit 14 Metern Durchmesser und 0,80m Höhe recht stattlich und leicht als vorgeschichtlicher Grabhügel erkennbar. Eine Hinweistafel gibt vor Ort weitere Informationen. Wer den Abstecher auslassen will, folgt der Markierung und geht einfach geradeaus weiter in den Wald, der jetzt von Fichten dominiert wird. Es geht stetig bergan, und wir erreichen bald die Hochfläche rund um den Ödhof, wo bis in die 80-er Jahre ein Bauernhaus stand, welches jedoch einem Brand zum Opfer fiel. Heute zeugen nur noch eine Scheune und eine Obstbaumallee vom ehemaligen Anwesen.
Hier queren wir, auf der Höhe angekommen, die „Hohe Straße“ (einen der wichtigsten Handelswege im frühen Mittelalter von Nürnberg ins Böhmische Becken, Vorläufer der „Goldenen Straße“), welche von den Kohlberger Höhen her kommend langsam ins Naabtal abtaucht. Ihr werden wir später nochmals begegnen. Nach einigen Metern auf dieser geschichtsträchtigen Straße nach Westen, biegen wir in einen kleinen Waldweg ein, der uns schnell bergab nach Neudorf bringt. Hier am Waldrand überschreiten wir eine unsichtbare Linie, welche einige Millionen Jahre Erdgeschichte trennt, die „Neudorfer Störung“. Das Grund- und Deckgebirge ist durch Risse in der Erdkruste in zahlreiche Schollen zerbrochen. Eine dieser „Störungen“ (Versatz etwa 140m) verläuft hier direkt unter unseren Füßen und ist landschaftlich durch den markanten Geländeanstieg gut zu erkennen. Wir verlassen somit die ca. 250 Mio. Jahre alten, dunkleren Schichten des sog. „Rotliegenden“ und betreten die Schichten des Buntsandsteins, in der helle Sande (z.T. kaolinisiert) dominieren. Wir folgen dem Weg bis zur Hauptstraße, wenden uns dort nach Osten und biegen (evtl. nach einer kurzen Rast und Ortsbesichtigung) wieder nach Norden in den Bergweg ab. Ein zweites Mal überqueren wir die Störungslinie und wandern immer geradeaus bergauf. Am höchsten Punkt erreichen wir wiederum die „Hohe Straße“ oder auch „Alte Heerstraße“, welcher wir ein kleines Stück nach Osten folgen. Dieser Weg trägt ein typisches Kennzeichen uralter Fernwege: der kontinuierliche, konsequente Verlauf über die Höhen. Unser Aufstieg wird belohnt durch einen herrlichen Blick nach Süden auf den Buchberg/Rotbühl, im Südosten Eixlberg/Pfreimd sowie auf das zu unseren Füßen liegende Neudorf, welches geschichtlich viele Jahre dem Amt Parkstein angehörte. Parallel begleitet uns die Markierung des Wallenstein-Tilly-Weges (rotes Schräg-Kreuz), welcher von Tillyschanz/Eslarn bis nach Vilseck und weiter als Albquerweg bis Nürnberg/Erlenstegen führt. Alternativ führt auch dieser Weg zu unserem Ausgangspunkt nach Luhe zurück. Wir biegen jedoch auf der Hochfläche links ab und benutzen die noch ältere Trasse der historischen Handelsstraße von Franken nach Böhmen. Im Wald sind deutlich Reste der alten Hohlwege zu erkennen. Wir überqueren die Straße von Neudorf nach Oberwildenau, genießen auf der Freifläche den Blick nach Norden (Fischerberg, Weiden, Muglhof), passieren einen uralten Granitbildstock und folgen dem historischen Weg, der nun ein längeres Stück im Wald verläuft. Im Naabtal angekommen, folgen wir rechts der Gemeindeverbindungsstraße Oberwildenau – Luhe/Forst, unterqueren die A 93 und biegen sogleich scharf rechts in einen Wiesenweg entlang der Autobahn ab (alternativ bei großer Nässe: Straße weiter geradeaus). Hier ist etwas Orientierungssinn gefragt: kurz nach dem Regenrückhalte-becken links den Pfad einschlagen, der schon bald an der Jägerschänke (Einkehr) vorbei nach Luhe/Forst zum Ausgangs-punkt zurückführt.

Entfernungstabelle

Ort km km  
Luhe/Forst 0, 0 13, 0  
Oberwildenau 1, 5 11, 5  
Forsthof 3, 8 9, 2  
Neumeierhof 4, 7 8, 3  
Ödhf 6, 9 6, 1  
Neudorf 8, 4 4, 6  
Luhe/Forst 13, 0 0,0  

E: Einkehrmöglichkeit
G: Geschäft mit Wanderverpflegung
Ü: Übernachtungsmöglichkeit
B: Bahnanschluss
H: Bushaltestelle
Klammer bedeutet bis 1 km

Einkehr & Übernachtungsmöglichkeiten

Einkehr:
• Pension/Gaststätte Jägerschänke Luhe/Forst, Fr Ru-hetag, Sa – Do ab 11 Uhr, 09607/385
• Restaurant/Pizzeria Naabtalhaus Oberwildenau, Mo Ruhetag, 17-23, So 10-22 Uhr, 09607/922734
• Restaurant im Golfclub Schwanhof, während der Golfsaison tägl. 11 – 21 Uhr, 09607/9202-0/16
• SC-Luhe-Wildenau, Sportheim, Sportplatzstr. 40, Di – So 8 – 13 und ab 17 Uhr, 09607/1594
• Gaststätte Schärtl, Neudorf 12, 09607/378
• Metzgerei-Gaststätte Tretter, Marktplatz 4, Luhe, Do – So, 09607/209
• Thoma-Stüberl, Oberwildenau, Hauptstraße 16, Di Ruhetag, 15-22, So 17-22 Uhr, 09607/1201